Vorwort:

Die nachfolgenden Ausführungen, insbesondere diejenigen bis zum Jahr 2000, basieren auf Unterlagen des damaligen katholischen Pastors der Gemeinde, Herrn Leo Schorr. Sie werden an dieser Stelle auszugsweise und in chronologischer Abfolge wiedergegeben.

Bis zur Schließung des örtlichen Krankenhauses im Jahr 1972 hatten einige der Krankenschwestern die ambulante Versorgung pflegebedürftiger Einwohner von Wadgassen übernommen. Alle Bemühungen der Zivilgemeinde zur Gründung einer dringend benötigten Sozialstation waren erfolglos geblieben – die landesweite Warteliste war zu lang.

Ende 1975 aber kommt Bewegung in die Angelegenheit.

Auf Initiative des Pfarrgemeinderats der Pfarrei Mariä Heimsuchung und Vermittlung von Schwester Hyazinta gibt es Ende 1975 erste Gespräche mit Schwester Gertraud vom Caritas-Verband Trier.

Am 22.01.1976 folgt eine Informationsveranstaltung und die Bildung einer Satzungskommission.

Am 02.02.1976 rufen Pastor Schorr, Pfarrer Gensichen und Bürgermeister Dr. Mouty gemeinsam zur Gründung eines Fördervereins auf.

Schon am 10.02.1976  beschließen 64 Teilnehmer in der Gründungsversammlung die Satzung und wählen den Vorstand. Damit ist der Förderverein offiziell gegründet.

Bis Juni sind  durch zahlreiche Initiativen und Privatspenden 40.000 DM vereinnahmt; im Juli beschließt der Förderverein die Übernahme u.a. der Gehalts- und Betriebskosten, die Gemeinde stellt Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung.

Am 1.Oktober d. J. wird die Sozialstation eröffnet. Der Förderverein Wadgassen übergibt der Sozialstation seinen gesamten Bestand an Fahrzeugen und Mobiliar im Werte von rd. DM. 65.000,–.

Die Einweihung durch Regionaldekan Nikolas erfolgt am 10.12.1976. Weitere Pflegekräfte, finanziert aus AB-Mitteln des Landkreises, werden zur Deckung der stark steigenden Nachfrage eingestellt.

Am 17. März 1977 wird der Antrag auf Zulassung als Sozialstation gestellt und am 25.04. genehmigt – allerdings mit der Maßgabe, dass auch die Gemeinde Überherrn eingebunden wird; Grund: Es müssen mind. 30.000 Einwohner versorgt werden.

Die in der Zulassung als Sozialstation geforderte Einbeziehung von Überherrn wird durch die am 12.05.1977 durchgeführte Gründung eines gleichartigen Fördervereins in der Nachbargemeinde ermöglicht.

Am 1. Oktober 1977 errichtet der Diözesan-Caritasverband e.V. Trier in Wadgassen eine Zentrale für ambulanten Pflegedienst. Ziele sind der Aufbau und die Sicherung eines umfassenden Angebots in der offenen ambulanten Kranken-, Alten- und Familienpflege.

Eine institutionell festgelegte Kooperation erfolgt mit den Kirchengemeinden, wodurch deren Mitverantwortung und Mitbestimmung gewährleistet werden. Ideelle Träger sind also die Katholischen Pfarrgemeinden des Dekanats Wadgassen und die Evangelische Kirchengemeinde Schaffhausen-Überherrn.

Eine Ausweitung des Tätigkeitsbereiches auf die Familienpflege erfolgt 1983: Der ,,Mobile Soziale Dienst“ wird eingeführt. Mit Hilfe einer AB-Stelle wird eine Hauswirtschafterin beschäftigt, die zeitweise in Notfällen hauswirtschaftliche Arbeiten erledigt. Diese Arbeit endet für den Verein mit der Einführung der Pflegeversicherung und wird von der Sozialstation weitergeführt.

Der Aufgabenkatalog wird am 16.02.1988 erneut erweitert: Die Hospizarbeit wird Bestandteil des Leistungskatalogs.

Ab dem 1. Januar 1995 wird die soziale Pflegeversicherung installiert, und zwar außerhalb der Gesetzlichen Krankenversicherung als Pflichtversicherung für alle gesetzlich und privat Krankenversicherten, mit Beitragspflichten und einem ersten Leistungskatalog. Ziel ist die teilweise Absicherung des Risikos der Pflegebedürftigkeit.

Der Verein unterstützt ab sofort seine Mitglieder durch einen Zuschuss i.H.v. 50 Prozent auf den Selbstbehalt der Pflegeversicherung (bzw. anderer Kostenträger).

Mit dem Ziel, mehr Hospizhelfer zu gewinnen, informiert der Leiter der Palliativabteilung des St.-Michael-Krankenhauses Völklingen über damit verbundene Aufgaben und Voraussetzungen. Die Informationsveranstaltung findet am 13.10.1998 im Pfarrheim Wadgassen statt. Tatsächlich melden sich 15 Teilnehmer zur Schulung als Hospizhelfer; Überherrn schließt sich an.

Bisher haben sich der katholische Pastor und der evangelische Pfarrer in der Funktion als Vorsitzender des Vereins abgewechselt. Am 12. März 1999 ändert sich dies: Mit Herbert Rupp übernimmt erstmals ein Laie dieses Amt, er wird es 22 Jahre inne haben.

17 Personen schließen am 12.08.2000 die Schulung zum Hospizhelfer erfolgreich ab und nehmen ihre Arbeit auf.

Der Bedarf ist hoch: Schon im August 2002 teilt der Förderverein Überherrn mit, dass er weitere Hospiz-Helfer ausbilden will.

Schon kurz nach Einführung der gesetzlichen Pflegeversicherung hat der Verein seinen Mitgliedern einen Zuschuss auf die Selbstbeteiligung im Pflegefall versprochen. Im Laufe der Zeit scheint sich der Bedarf nach einer präziseren Regelung zu zeigen. Jedenfalls werden die Voraussetzungen in den Jahren 2003-2006 In mehreren Schritten angepasst; detailliertere Aussagen finden sich in den Unterlagen von Pastor Schorr aber nicht.

Die offizielle Jubiläumsfeier wird aus nicht näher ausgeführten Gründen nicht in 2006, sondern offiziell erst am 22.09.2007 gefeiert. Bis dahin hat der Verein schon Großes geleistet.

Nach Einführung der Pflegeversicherung sinkt das Interesse an einer Vereinszugehörigkeit; die Zahl der neu Eintretenden sinkt. Andererseits verbleiben die Zuschüsse auf einem hohen Niveau. 2012 wird deshalb die Einführung höherer Mitgliedsbeiträge erforderlich. Trotzdem bleiben sie außerordentlich niedrig: Wer unter 50 Jahre alt ist, zahlt gerade mal 24 Euro p.a.

Diese Maßnahme erweist sich als „weise“ und erfolgreich.

Im selben Jahr, nämlich am 12. November,  fasst der Vorstand den Beschluss, den Zuschuss auf den Selbstbehalt zur Pflegeversicherung von 50 auf 60 Prozent zu erhöhen. Dieser Schritt erscheint im Zusammenhang mit der Beitragserhöhung ungewöhnlich, vielleicht soll er nur einen neuen Anreiz zum Vereinseintritt schaffen.

In der Mitgliederversammlung vom 29. Oktober 2021 erklärt der langjährige 1. Vorsitzende Herbert Rupp, dass er aus Altersgründen nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung steht; er wird als Dank für sein Engagement zum Ehrenvorsitzenden gewählt.

Nachfolger wird Peter Schumacher aus Differten, bis dahin Beisitzer im Vorstand. Die grassierende Corona-Pandemie erschwert Sitzungen und verhindert weitestgehend sonstige Aktivitäten.

Trotzdem erklärt Schumacher wenige Monate später – mit Schreiben vom 10. Mai 2022 an seinen Stellvertreter Pastor Leick – seinen Rücktritt aus zeitlichen Gründen. An der für denselben Tag terminierten Vorstandssitzung nimmt er nicht mehr teil. Erste Überlegungen bzgl. der Nachfolge müssen angestellt werden.

Die Mitgliederversammlung vom 4. November 2022 verabschiedet zunächst eine neue Satzung. Sie war über eine Corona-bedingt lange Zeitspanne vorbereitet worden; die notwendige juristische Unterstützung hatte sich der Vorstand bei Rechtsanwalt Patrik Nessler, St. Ingbert, geholt.

Mit dessen Unterstützung werden nunmehr die aus der Gründungsphase stammenden Regelungen an die aktuelle Gesetzgebung angepasst, Regelungen praxistauglicher und thematisch zusammengefasst. Mit der Eintragung in das Vereinsregister (Aktenzeichen: VR 510) wird sie dann am 27. April 2023 rechtswirksam.

Gleichzeitig wählt die Versammlung einen neuen Vorstand: Kurt Rauch tritt als Beisitzer in den Vorstand ein und die kirchlichen Vertreter übernehmen auf ausdrücklichen Wunsch der übrigen Vorstandsmitglieder (vorübergehend?) wieder die Vereinsführung. 1. Vorsitzender wird Pastor Peter Leick, Pfarrerin Ira Köhler seine Stellvertreterin.

Im Januar 2023 muss der Schatzmeister des Vereins bei der Vorbereitung des Jahresabschlusses feststellen, dass der Zugriff auf die in einer Cloud liegenden Mitgliederdaten versperrt ist.

Auf die von den Hackern gesendete Erpresser-Mail geht der Vorstand nicht ein, erstattet vielmehr Anzeige bei der Kripo und informiert fristgemäß die Datenschützer. Technische Untersuchungen ergeben, dass der Viren-geschützte Rechner „sauber“ ist.

Gegenüber seinen Mitgliedern geht der Vorstand mit dem Erpressungsversuch offensiv um und informiert jeden Einzelnen per Brief – es folgt keine einzige negative Reaktion.

Dank einer Sicherungskopie lassen sich fast alle Daten rekonstruieren; nur vereinzelt müssen neuere Bestandsveränderungen nochmals erfasst werden. Die Cloud-Lösung wird aufgegeben ….

Der eingetretene Schaden beschränkt sich damit auf die Durchführung der Mailing-Aktion und etwas zusätzliche Büroarbeit.

Der Vorstand erkennt an, dass die Zahl der Vereinsmitglieder seit Jahren sinkt; momentan sind es aber immer noch mehr als 1.100. Als Grund für diese Entwicklung werden insbesondere die Leistungsverbesserungen in der gesetzlichen Pflegeversicherung identifiziert, die 2016 eingeführt wurden.

Dennoch verbleibt bei Einigen eine Versorgungslücke, wodurch ein Teil der Pflegekosten vom Patienten („Klient“) selbst zu tragen ist. Unsere Vereinsmitglieder erhalten deshalb auch in den Jahren 2023 und 2024 Zuschüsse, gelegentlich sogar im hohen dreistelligen Bereich pro Monat.

Die augenblickliche Finanzsituation des Vereins kann trotzdem als „sehr gut“ bezeichnet werden; für Einschränkungen der Zuschüsse gibt es nicht den geringsten Anlass.

Seine in 2012 erstellte und seither fast unveränderte Internetpräsenz hat der Verein zunehmend vernachlässigt. Der in 2024 veröffentlichte Internetauftritt soll helfen, die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins zu verbessern, die Leistungen des Vereins in der Öffentlichkeit zu beschreiben und für eine bessere Transparenz und Kommunikation zu sorgen.

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